November-Newsletter: Der Reisebericht

Liebe Animalma-Family

„Und wie war es in Bolivien?“ war natürlich DIE Frage nach meiner Rückkehr. Gerne würde ich mit einem herzhaften „Super!“ antworten, doch die ehrliche Antwort darauf?

Es war wunderschön und gleichzeitig erschütternd, leicht und doch mit schweren Momenten verbunden… und wie immer war Bolivien zutiefst inspirierend.

Wunderschön war…

Bei Senda Verde anzukommen und die altbekannten Gesichter – menschliche und tierische natürlich – wiederzusehen.

Eure Spenden überbringen zu dürfen und ihre Auswirkung direkt zu sehen: einerseits bei jeder einzelnen Fütterung dank Notfallfonds, andererseits die Bauarbeiten des Brüllaffengeheges mitzuverfolgen.

Unser Notfallfonds füttert die Tiere von Senda Verde durch die Corona-Krise
Das Aufzuchtgehege der Brüllaffen nimmt Form an – dank Euch!

Meine Mission “Matafuego“ (Brandbekämpfung): Löschrucksäcke, Feuerlöscher und Atemschutzmasken brachte ich dank meinen Schweizer Unterstützern in die Station Beni zu den Parkrangern. Und ich durfte diese Alltagshelden bei Ihrer Arbeit im Schutzgebiet begleiten und unvergessliche Momente erleben.

Ein Teil der Spendeneinnahmen ermöglichte es, dass die Tierärztin von Senda Verde in den Nationalpark Otuquis reisen und dort ein temporäres Gehege für verletzte Tiere sowie unzählige Wasserstationen in den abgebrannten Gebieten einrichten konnte.

Erschütternd weil…

Es durch die Reiseeinschränkungen praktisch keine Freiwilligen bei Senda Verde gibt, die bei der täglichen Betreuung der über 900 Wildtiere mithelfen. Seit 1,5 Jahren sind es die Festangestellten, die diese Mammut-Arbeit tagtäglich stemmen.

Der internationale Tourismus noch immer auf dem Nullpunkt steht und sich die Tagestouren im Wildtierreservat auf die Wochenenden beschränken. Senda Verde ist nach wie vor weit davon entfernt, die laufenden Kosten wie vor der Pandemie über diese Einnahmequelle zu decken.

Die Wälder Boliviens und ihre Bewohner in einer echt misslichen Lage sind; sie werden grossflächig abgebrannt, um Platz für die Landwirtschaft zu machen. Ihre Ressourcen werden legal und illegal abgebaut – auch in geschützten Gebieten.

Auch sämtliche Tierreservate und Tier- / Naturschützer einer extrem schwierigen politischen Situation gegenüberstehen. Ich spürte Angst und Verunsicherung, tiefe Trauer, aber auch immer wieder Hoffnung und Kampfgeist.

Und darum war es eben doch auch immer wieder federleicht, wenn…

Ich mit alten Bekannten und neuen Freunden über Animalma, den Tier- und Naturschutz und Bolivien philosophierte und eine tiefe Verbundenheit spürte.

Der frisch angekommene Baby-Andenbär es sich auf meinem Schoss gemütlich machte und mir das Vertrauen schenkte, auf mir seinen Mittagsschlaf abzuhalten.

Man dieses Reisegefühl, diese unbezahlbare Freiheit und Lebendigkeit mit jeder Faser seines Körpers spürt und man sich trotz der Ferne einfach zu Hause fühlt.

Ich mit Ralph meinem Lieblingshund durch die grünen Berge der Yungas-Region spazierte.

Man am Abend nach einem langen Tag abgewechselt vom Tierpfleger-Dasein und Recherchearbeiten müde aber vollkommen zufrieden ins Bett fällt.

Besonders schwer war es zu sehen, dass…

Sich Senda Verde wegen den fehlenden Freiwilligen und Touristen weiterhin im Überlebensmodus befindet.

Täglich neue Wildtiere im Reservat ankommen – der Natur entrissen und gewildert, verstört und am Ende ihrer Kräfte, als traurige Botschafter dafür, dass der illegale Wildtierhandel weiterhin ungebremst unsere Artenvielfalt zerstört.

Die geschützten Gebiete Boliviens mit ihrer unglaublichen Biodiversität und indigenen Bevölkerung der Regierung schlicht ein Dorn im Auge sind. Und dass Menschen, die sich für ihren Schutz einsetzen, um ihre eigene Sicherheit besorgt sein müssen.

Aber trotz dem Wechselbad der Gefühle, herrscht am Ende die Inspiration vor. Ich bin inspiriert, um

Den Notfallfonds für Senda Verde weiterzuführen, bis sich die Situation rund um den Tourismus entspannt. Und auch der Brüllaffen-Kampagne nochmals einen Push zu geben. Das Gehege an sich steht, für den Innenausbau rufe ich nochmals zum Spenden auf.
Bitte teilt beide Kampagnen nochmals fleissig in den kommenden Wochen („Weihnachtszeit ist Spendenzeit!“):

#SOSSendaVerde – Notfallfonds

Hilf dem Tierreservat Senda Verde durch die Corona-Krise. Der Notfallfonds bietet Soforthilfe an Futtermitteln für die 900+ Tiere des Reservats.

Hilferuf der Brüllaffen

Bau eines Aufzuchtgeheges für die 10 jungen Brüllaffen von Senda Verde

Meine Idee mit der jährlichen Freiwilligen-Reise nach Bolivien in die Tat umzusetzen. Wer ist mit dabei? Der nächste Trip findet irgendwo zwischen Februar und März 2022 statt, von Januar bis März 2023 gibt es die nächste Möglichkeit, um mit mir als Reiseguide nach Bolivien zu düsen und Tierschutz zu leben. Details folgen…

Den Parkrangern und ihren Schutzgebieten mit einer umfassenden Kampagne zu helfen und somit den ersten Schritt in den Naturschutz zu wagen. Und diesen allerersten Schritt mache ich gleich hier und heute mit einer Mini-Kampagne:
Bis Ende November könnt Ihr Wasserschildkröten der Estacion Beni adoptieren. Die Parkranger haben die Schildkröteneier am Flussufer geborgen, damit sie nicht der Konsumlust der Menschen zum Opfer fallen. Die letzten zwei Monate verbrachten sie auf einem künstlichen Strand in Obhut der Ranger. Jetzt schlüpfen sie gerade en masse und werden Ende November in ihre Heimat – die Wildnis – entlassen. Alle Spenden fliessen direkt in die Arbeit der Parkranger und somit in das Schutzgebiet Reserva de la Biosfera Estación Biologica del Beni. Adoptiere noch heute Deine Schildchrötlis ab CHF 1.50:

Adoptiere eine Schildkröte

Unterstütze die Parkranger bei der Ausführung ihrer wertvollen Naturschutzarbeit, indem Du dein(e) Schildkröte(n) adoptierst. Dein Beitrag fliesst direkt zurück ins Schutzgebiet Reserva de la Biosfera Estación Biologica del Beni

Zum Schluss

Ich schaue auf intensive drei Wochen zurück und bin unglaublich dankbar für diese Zeit in meiner zweiten Heimat. Ich fühle mich mit Bolivien tief verbunden, dieses Land ist ein Teil von mir und ich will mich weiterhin für seine Tiere, seine Natur und seine Menschen einsetzen. An dieser Stelle:

Ein riesengrosses Dankeschön an alle Spender*innen!
Ihr ermöglicht mir meine Tierschutzarbeit,
Ihr seid meine Helden!

Und da Bilder mehr als tausend Worte sagen, hinterlasse ich Euch zum Schluss eine Galerie mit meinen Lieblingsmomenten aus Bolivien. Seht selbst wie unsere Hilfe ankommt und was sie bewirkt. Und wie cool so eine Freiwilligenreise sein kann 😉

Hier geht es zur Galerie „Bolivien 2021“

Viel Spass beim Stöbern, eine wunderschöne Adventszeit und bis spätestens zum nächsten Newsletter!

Eure Sarah

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